Bio-Flüssiggas: Saubere Energie für Europas Zukunft

 

Auf dem Weg zu “Net Zero” könnte Bio-Flüssiggas für Europa eine Schlüsselrolle spielen.

  • Europa könnte bis 2050 jährlich bis zu 27,4 Millionen Tonnen erneuerbares Flüssiggas produzieren

  • Erneuerbare Flüssiggase können die CO2-Emissionen erheblich senken

  • Politik und Wirtschaft müssen Voraussetzungen schaffen

Die Energieversorgung in Europa steht an einem Wendepunkt. Eine aktuelle Studie, die Liquid Gas Europe (LGE) in Zusammenarbeit mit dem Bioökonomie-Berater NNFCC und den Modellierungsexperten von Frazer-Nash in Auftrag gegeben hat, belegt: Europa könnte bis 2050 jährlich bis zu 27,4 Millionen Tonnen erneuerbares Flüssiggas produzieren. Laut den Studienergebnissen würde diese Menge ausreichen, um einen erheblichen Teil des heutigen Flüssiggasbedarfs zu decken – ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigen und flexiblen Energiezukunft.

Erneuerbares Flüssiggas: Mehr als nur eine Brückentechnologie

Die von LGE beauftragte Analyse zeigt, dass erneuerbares Flüssiggas – darunter BioLPG und erneuerbares Dimethylether (rDME) – nicht nur als Übergangslösung betrachtet werden sollte. Vielmehr könnten diese Energieträger eine zentrale Säule der Dekarbonisierung darstellen. Mit einer potenziellen Reduktion der CO₂-Emissionen um mehr als 80 % gegenüber fossilem Flüssiggas bieten sie eine sofort verfügbare Antwort auf die Herausforderungen der Energiewende, insbesondere dort, wo Elektrifizierung an Grenzen stößt. Gerade in ländlichen Regionen, im Transportwesen und in der Industrie zeigt sich erneuerbares Flüssiggas laut Studie als flexibler, effizienter und wirtschaftlich attraktiver Energieträger.

Kleine bis mittelgroße Orte, die außerhalb des Erdgasnetzes liegen, könnten am meisten von Bio-Flüssiggas profitieren.

Rohstoffverfügbarkeit als Schlüssel zur Skalierung

Die Studie hebt hervor, dass der Aufbau einer leistungsfähigen Versorgung mit erneuerbarem Flüssiggas auf der Nutzung abfallbasierter Rohstoffe basiert. Landwirtschaftliche Reststoffe, tierische Fette und gebrauchte Speiseöle bieten eine stabile Grundlage für die Produktion und tragen gleichzeitig zur CO₂-Reduktion und einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft bei. Entscheidend für das Erreichen der Produktionsziele wird laut den Experten sein, diese Rohstoffquellen effizient zu erschließen und langfristig verfügbar zu halten.

Politische Rahmenbedingungen entscheiden über den Erfolg

Ob Europa sein volles Potenzial bei der Produktion erneuerbarer Flüssiggase ausschöpfen kann, hängt maßgeblich von den politischen Rahmenbedingungen ab. Die Studie betont: Ohne klare Investitionssicherheit und eine technologieoffene, harmonisierte Regulierung droht das Wachstumspotenzial ungenutzt zu bleiben. Um erneuerbares Flüssiggas umfassend als nachhaltige Investition zu etablieren, sind unter anderem eine lebenszyklusbasierte Emissionsbewertung sowie konsistente gesetzliche Definitionen notwendig. Nur durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Politik und Wirtschaft lässt sich die Transformation erfolgreich gestalten.

Eine vielfältige Energiewelt benötigt erneuerbares Flüssiggas

Die Studie von Liquid Gas Europe zeigt klar: Die Energieversorgung der Zukunft wird nicht auf einer einzigen Technologie basieren. Erneuerbares Flüssiggas wird einen unverzichtbaren Beitrag leisten, um Regionen und Sektoren zu dekarbonisieren, in denen andere Lösungen an ihre Grenzen stoßen. Als sofort verfügbare, klimafreundliche und wirtschaftlich tragfähige Option stärkt es die Resilienz und Nachhaltigkeit des europäischen Energiesystems entscheidend.

 
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